Nach einem Mord-Selbstmord im Raum Helmstedt wurden die beiden Leichen obduziert. Demnach starben die Frau und der Mann an Schnittwunden im Halsbereich. Die genaue Todesursache, “entweder eine Luftembolie oder eine Verblutung”, könne nicht ermittelt werden, sagte Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, dem NDR Niedersachsen. „Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen hat der Täter seine Frau auf ziemlich brutale Weise und anschließend sich selbst getötet und sich damit der Verantwortung entzogen“, sagte Wolters. “Hätte der Angreifer überlebt, würden wir wahrscheinlich von Mord sprechen.” Die Polizei entdeckte die Toten in der Nacht zum Dienstag in einem Waldstück bei Grafhorst. AUDIO: Freudenberg über Frauenmord: „Was der Täter tut, ist Mord“ (27.10.2022) (1 min)
Der 41-Jährige erhielt wegen Gewalt ein Kontaktverbot
Der 41-jährige Mann soll in der Vergangenheit seine 35-jährige Frau angegriffen haben. Vor einigen Wochen soll er die Frau laut Wolters “körperlich angegriffen” haben. Die Polizei hat ein Verfahren eingeleitet und ein Kontaktverbot erlassen. „Allerdings kontaktierte der Mann am Montagnachmittag seine Frau, die mit ihrem Kind auf einem Spielplatz war“, sagte Wolters dem NDR.
Anwohner kümmern sich um neunjährige Kinder
Die Eltern verließen daraufhin gemeinsam den Spielplatz und die neunjährige Tochter spielte offenbar weiter. „Irgendwann bemerkten die Anwohner das Kind und benachrichtigten die Polizei. Als sich die Polizei mit dem Vater befasste, wurde festgestellt, dass es eine Vorgeschichte dieser körperlichen Übergriffe gab“, sagte Wolters. Die Ermittler hatten eine großangelegte Suche eingeleitet, doch das getrennt lebende Paar konnte „leider erst nachts tot aufgefunden werden“.
Der Landkreis kümmert sich um die Kinder
Neben dem neunjährigen Mädchen hinterließ der Verstorbene auch einen 17-jährigen Sohn. „Beide wurden zunächst vom Landkreis Helmstedt betreut“, sagte Wolters. “Die Behörden müssen entscheiden, was mit den Kindern passiert, wenn sie bei Verwandten bleiben können.” Weitere Informationen Nach Angaben des Innenministeriums wurden in diesem Zusammenhang 2021 in Niedersachsen 17 Frauen ermordet – darunter eine in Delmenhorst. (20.09.2022) mehr 14min Jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hände ihres Partners oder Ex-Partners. Niemand kennt die Zahl der vermissten und schwer verletzten Frauen. (19.01.2022) 14 Minuten Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 27.10.2022 | Zeit 19:30