Die Chesa Rähmi ist das älteste Wohnhaus der Gemeinde Engadin, Pontresina. Paul Girsberger wuchs mit seinen vier Brüdern in diesem historischen Haus auf. Das typische Engadinerhaus mit dicken, mit Scraffiti bemalten Mauern und einem grossen, runden Eingangstor aus Arvenholz ist das Erbe von Girsbergers Grossvater von seiner 1959 im Alter von 62 Jahren verstorbenen Mutter Simon Rähmi.
Ein Haus fast wie ein Museum
Schon beim Betreten des großen Eingangsbereichs, in dem Holz dominiert, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Es sieht aus wie ein Museum. So muss „Selen-Ursley“ aus dem bekannten rätoromanischen Kinderbuch von Selina Chönz und Alois Cariget gelebt haben. Girsberger verbrachte hier mit seinen Geschwistern seine Kindheit und lebte bis zum Abschluss seiner Kochlehre. Seit seiner Pensionierung verbringt der im Appenzellerland lebende ehemalige Hotelier viel Zeit mit seiner Frau Madeleine im Elternhaus und erzählt seither gerne und viel über das Elternhaus, die mitunter tragische Geschichte seines Grossvaters und lustige Witze.
Spuren des Gründers der Ski- und Bergsteigerschule
Auf der rechten Seite des Hauses befindet sich ein kleines Skimuseum. Das kommt nicht von ungefähr: Opa Simon war der Gründer der ersten Skischule in Pontresina und der Bergsteigerschule in Pontresina. Außerdem brachte er dem kleinen Paul und seinen Brüdern das Skifahren bei. «Mein Grossvater hat Tourismus und Wohlstand in Pontresina massgeblich mitgeprägt», sagt Girsberger. Ein gerahmtes Gemeinschaftsplakat mit Simon Rähmi ziert das moderne Treppenhaus auf der Rückseite des Hauses, wo sich im Erdgeschoss die modernen Ferienwohnungen von Paul Girsberger und darüber die Maisonette (75) von Werner Girsbergers Bruder befinden.
Nostalgische Elemente aus der Vergangenheit
Links von der Sohle im Erdgeschoss befindet sich das ehemalige Wohnzimmer und die Küche mit dem alten authentischen Herd, an dem Pauls Mutter noch Seife und Suppe für die Familie kochte. „Es funktioniert noch alles und wenn wir größere Essgruppen haben, kann ich hier ein Fünf-Gänge-Menü zubereiten“, sagt Girsberger. Viele sind noch im Originalzustand oder wurden, wo nötig, originalgetreu restauriert. In der Küche an der Decke gibt es noch Haken, wo man Fleisch räucherte. Mutters Küchenwaage steht dekorativ auf dem Zirbenbuffet. „Die alten Decken waren vom Rauchen und Heizen mit Holz komplett schwarz“, erinnert sich der Hauseigentümer.
Kunstvolle Renovierungsarbeiten über einen Zeitraum von drei Jahren
Nach dem Tod der Mutter 2007 bezahlten Werner und Paul Girsberger die Brüder und renovierten das Haus drei Jahre lang. „Wir haben das Haus fast vollständig entleert und mussten es von unten erdbebensichern, weil es vorher keinen Betonsockel hatte“, erklärt Paul Girsberger. Die Umbauideen entwickelten die Brüder gemeinsam, die Entwürfe stammten von Werner Girsberger, der bis zu seiner Pensionierung als Architekturlehrer tätig war. Das historisch wertvolle Haus wurde modernisiert und mit einigen raffinierten Details ausgestattet, ohne seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren und viele wurden renoviert und recycelt. So sind die Holzböden im Haus. „Die ursprünglich acht Zentimeter dicken Holzböden wurden um die Hälfte auf vier Zentimeter gekürzt. „Das gab uns die Möglichkeit, diese Originalböden wiederzuverwenden“, erklärt Paul Girsberger. Neu sind jedoch die Küchen in den Privatwohnungen der Brüder und im Landhaus sowie alle Bäder und eine Sauna für die Besitzer im Untergeschoss.
Stammgäste in der beliebten Ferienwohnung
Über dem Wohnzimmer und der Küche, wo einst der kleine Pavlos und seine Brüder ihr Schlafzimmer hatten, befindet sich seit der Renovierung das Schlafzimmer der Ferienwohnung mit eigener Küche, offenem Wohn- und Esszimmer und modernem Badezimmer, sowie einem Balkon mit Blick auf die Bündner Berge. Paul Girsberger freut sich, dass das Ferienhaus seiner Eltern gepflegt und gepflegt ist: «Die Wohnung ist in der Hochsaison 2026 bereits komplett geschlossen. Wir haben jedes Jahr wieder sehr viele Gäste, die buchen.»
Keine Chance für potenzielle Käufer
Aber auch Interessenten wenden sich weiterhin an Girsbergers. Vergeblich. „Unsere Mutter war nicht untergetaucht, als sie uns schon vor dem Umbau mehr als drei Millionen Franken für unser Haus bot und diverse Anfragen folgten. Aber Verkaufen ist kein Thema. Das ist mein Zuhause.“ Er und seine Frau haben das Ferienhaus bereits an ihre beiden Kinder übergeben, die mit ihren Enkelkindern immer wieder gerne Ferien im Engadin House verbringen. Alle Erben tragen das Erbe ihres Großvaters in Ehren. Sie haben nicht nur viel Geld investiert, um es zu erhalten, sondern Sie haben auch Ihr Herzblut hineingesteckt. Girsbergers Stolz auf die Sehnsucht nach seinem Elternhaus ist deutlich. „Das Haus ist beeindruckend. Deshalb wollen wir an den «Tagen der offenen Tür» unsere Türen öffnen und der Öffentlichkeit unsere Heimat im Engadin zeigen und mit unserer Chesa Rähmi auch etwas über die Geschichte des Engadins erzählen.»
Kostenlose Führungen durch das Engadin
Vom Dorf Castasegna an der Bergellisch-Italienischen Grenze bis zum Oberengadiner S-chanf werden am 25. und 26. Juni im Rahmen des ersten Architekturevents «Open Doors Engadin» über 80 Gebäude im Rahmen des «Open Haus“-Konzept. Zürich“ oder „Tag der offenen Tür Basel“. Ihre Häuser. Wie Paul Girsberger öffnen sie ihre Türen, bieten kostenlose Führungen an und informieren über historische und moderne Bauten im Engadin.