Lesen Sie auch
Am Wochenende drohte der Vizekanzler, gegen Unternehmen vorzugehen. Er will dem Kartellamt mehr Eingriffsmöglichkeiten geben, um effektiver gegen Ölkonzerne vorgehen zu können. Dies soll auch die Abführung von Gewinnen erleichtern, wenn Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen. Als letztes Mittel soll auch ein Abriss möglich sein. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein Positionsdokument des Bundesfinanzministeriums, das am Sonntag erstmals vom „Spiegel“ erwähnt wurde. Hubeck bat um Unterstützung für seine Arbeit. Er hoffe, „dass alle, die das Kartellamt um Intervention gebeten haben, auch bereit sind, einzugreifen“, sagte Habeck der WELT (Montag). „Das gilt nicht mehr für die Reduzierung von Panzern, sondern schärft das Schwert für die Zukunft und sendet eine klare Botschaft, dass eine Bereicherung auf Kosten anderer nicht so einfach ist.“ Lesen Sie auch Er sagte jedoch: „Ich verstehe den Frust und die Frustration der Verbraucher, wenn Unternehmen nur die Steuersenkung kassieren, die Pendler entlasten sollte.“
Überhöhte Gewinnsteuer bricht die Koalition
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat die Tankerkürzungen trotz Zweifel an ihrer Wirksamkeit verteidigt. Ohne die Steuersenkung würden die Spritpreise „deutlich höher“ ausfallen, sagte der FDP-Politiker am Sonntagabend gegenüber ARD und ZDF. Zunächst unterstützte Lindner auch die Initiative von Finanzminister Robert Habek (Grüne), das Kartellrecht zu verschärfen. Der FDP-Chef lehnt den Gewinnsteuer-Überschuss weiter vehement ab, um den Mineralölkonzernen Extragewinne abzuziehen, doch für die Koalitionspartner von SPD und Grünen ist die Debatte noch nicht beendet.
Zum 1. Juni wurde die Energiesteuer auf Benzin und Diesel deutlich gesenkt, um Autofahrer zu entlasten. Aber das wurde in den Pumpen wenig verstanden. In der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ und in den ARD-„Tagesthemen“ verteidigte sich Lindner gegen den Eindruck, der Panzerabbau sei nicht der Anfang.
Lesen Sie auch
Er verwies auf die höheren Preise auf dem Weltmarkt, den starken Dollar und die Verknappung in den Raffinerien als Faktoren der Preisbildung. „Ich habe den Eindruck, dass die Diskussion etwas emotional aufgeladen ist“, sagte Lindner dem ZDF.
SPD-Chef Lars Klingbeil sagte der Rheinischen Post (Montag): „Der Tankrabatt ist für Pendler, nicht für Mineralölkonzerne.“ Die Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, räumte gegenüber dem ARD-“Bericht aus Berlin” ein, dass der Rabatt nicht wirklich gültig sei. Menschen entlasten, sondern Ölkonzerne. Trotzdem pocht ihre Partei auf Steuersenkungen.
“Wir stehen in Kompromissen, die wir in der Ampelkoalition gemeinsam vereinbart haben.” Klar sei aber: „Wir haben kein Interesse daran, den Ölkonzernen große Gewinne zuzuschauen.“ Die Debatte um andere Instrumente wie die Gewinnsteuer ist noch nicht abgeschlossen.
Hier finden Sie Inhalte von Twitter
Damit die eingebetteten Inhalte angezeigt werden können, ist Ihre widerrufene Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter eingebetteter Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der Vereinigten Staaten, gemäß Artikel 49 (1) (a) der DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
„Es ist gut, dass endlich gehandelt wird. “Solche Preisabsprachen sind unanständig.” Finanzminister Lindner sagte, die Umsetzung werde geprüft. „Die Richtung stimmt“, betonte er. FDP-Chef Christian Dürr sagte dem Deutschen Verlagsnetzwerk (RND/Montag): „Vorschläge, die verfassungskonform sind und dem Investitionsstandort Deutschland nicht schaden, sind willkommen.“ Die FDP legt großen Wert darauf, Transparenz über die Preisentwicklung an Tankstellen zu schaffen.
Die Union hingegen stand Hubecks Wechsel skeptisch gegenüber. Konzern-Vizepräsident Thorsten Frei sagte der Rheinischen Post am Montag, der Tankabzug dürfe nicht zur Gewinnmaximierung missbraucht werden. Allerdings hat das Kartellamt schon jetzt Eingriffsmöglichkeiten.
Der CDU-Politiker warnte von Anfang an vor einem möglichen Eingriffsrecht, das unabhängig von einem möglichen Missbrauch genutzt werden könne. „Hier muss man sehr aufpassen. “Es darf keine willkürliche Gewinnentnahme geben”, sagte Frei. Unionsfraktionschef Jens Spann bezeichnete Habecks Ideen gegenüber dem RND als Eingeständnis der Koalition, dass “ihre Milliardenrabatte umsonst versickern”.
Lesen Sie auch
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), nannte Habecks Vorschlag eine “bedeutende Initiative”. Das Problem der Mineralölkonzerne sei nicht, dass sie aus eigener Kraft Gewinne erwirtschaften, „sondern dass sie ihre Marktmacht zum Nachteil der Verbraucher missbrauchen“, sagte der Augsburger Allgemeine Volkswirt (Montag). Eine Kartellreform komme zu spät, um die Spritpreise zu senken, sagte Fratzscher. Der Steuerabzug sei “falsch mit der Ankündigung”.
Die Debatte um den Überschuss der Gewinnsteuer zur Belastung der krisenbedingten Mehrgewinne ist noch nicht entschieden. Ähnlich äußerte sich SPD-Chef Klingbeil gegenüber seinem Grünen-Kollegen Lang und nannte es “erwägenswert, Unternehmen einzusetzen, die jetzt zusätzliches Geld verdienen, um das Gemeinwohl zu finanzieren”. Der FDP-Chef hofft aber, dass mit der Initiative von Hubeck das Thema Steuerüberschuss vom Tisch ist. „Das würde unserer Steuergesetzgebung Willkür und politische Stimmungsschwankungen verleihen“, warnte Lindner das ZDF.
Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören
Damit die eingebetteten Inhalte angezeigt werden können, ist Ihre widerrufene Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter eingebetteter Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der Vereinigten Staaten, gemäß Artikel 49 (1) (a) der DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.