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Kunst im Wert von Millionen wurde vor dem Ofen gerettet

Die Praterstudios wurden 1873 für die Weltausstellung Carl von Hasenauers errichtet. Die alten Zeichnungen zeigen die ursprüngliche Pracht der Prachtbauten. Zwei Kioske, eine große Backstube dazwischen und ein Raum an der Seite. Nach der Weltausstellung wurde die Halle wieder abgerissen. Die Pavillons blieben erhalten, auch um Platz für die Bildhauer zu schaffen, die Skulpturen für die Gestaltung der Ringstraße schufen. ORF

Kreativität im Einklang mit der Natur

Inzwischen scheint sich die Natur einiges zurückgeholt zu haben. Vier auf der Weltausstellung gepflanzte Pappeln sind heute beeindruckende Naturdenkmäler. Und die Künstler, die derzeit hier arbeiten, nutzen den üppigen Park für Gespräche und Entspannung. Sie sehen immer Tiere, von Dachsen über Rehe bis hin zu Füchsen, Besucher sind willkommen, wie bereits erwähnt. „Durch diese Romanze ziehen sich aber deutliche Verfallserscheinungen: „Ihr habt sehr feuchte Wände, die Fenster sind undicht, wir heizen mit Öl, das ist gerade in diesen Zeiten (..) nicht sehr erwünscht“, sagte er. . der Bildhauer und Konzeptkünstler Christian Kosmas Mayer, der hier seit zehn Jahren arbeitet. ORF

Elf Millionen aus EU-Mitteln

Die Sanierung des historischen Komplexes verzögert sich. Jetzt ist das Geld dafür da: Rund elf Millionen Euro sind veranschlagt, sie werden komplett aus Mitteln des EU-Corona-Entwicklungsplans aufgebracht: „Dass wir auch in die Kultur investieren müssen, ist spezifisch europäisch. Kultur ist kein Luxus, sie gehört zum Wesen von uns Europäern. Deshalb unterstützen wir sie mit Leidenschaft“, sagte Martin Selmayr, der Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich, im Interview mit Wien Heute.

Ältere Studioblöcke

Neben der Sanierung gilt es noch ein weiteres organisatorisches Problem zu lösen: Drei Ateliers beherbergen seit dem Tod der Künstler nur noch deren Nachlass. Auch das Atelier von Alfred Hrdlicka wurde seit seinem Tod 2009 nicht übergeben. Kunstsekretärin Andrea Mayer, die den Umbau der Prater Studios leitet, will auch dieses Kapitel aufklären. Er wolle mit den Erben verhandeln, betonte er, von Zwangsräumung sei keine Rede. ORF

Ende für das „Dornröschen“

Rund ein Jahr wird die Planung für den Umbau dauern, dann beginnen die Bauarbeiten. Während des Umbaus und der Neugestaltung werden weitere Ateliers geschaffen, damit mehr Künstler hier sein können. Der Pflanzenmaler und Künstler Hannes Mlenek sagte, der Rest des “schönen Schlafs” sei vorbei. Aber „es tut auch nicht weh. Ich habe hier schon oft Konzerte gegeben, die dauerten bis Mitternacht und waren laut. Daher denke ich, dass dies auch ein Teil des Lebens eines Künstlers ist.“