Steinmeier kritisiert die Reduzierung nicht funktionierender Tanks

Stand: 13:48 Uhr |  Lesezeit: 3 Minuten 

Die meisten Steuereinsparungen gingen an Ölkonzerne Bisher haben die Steuerzahler nur sehr wenig von dem viel publizierten Panzerrabatt gesehen. Die Berechnungen eines Ökonomen zeigen nun deutlich, wer von Steuerersparnissen wirklich profitieren könnte. Der Ärger der Bürger darüber, dass die Spritpreise kaum gefallen seien, müsse ernst genommen werden, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Es ist wichtig, dass einige, wie etwa Ölkonzerne, „die Situation nicht ausnutzen“. Bundespräsident Steinmeier fordert langfristig eine bessere Gewichtsverteilung Quelle: dpa / Silas Stein Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte den Abbau funktionsunfähiger Panzer und forderte die Politik auf, die gerechte Lastenverteilung in Deutschland zu überdenken. „Ich verstehe die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger, wenn viele kürzen und ein paar Extragewinne machen müssen. „Wir müssen die Wut ernst nehmen“, sagte Steinmeier angesichts sinkender Spritpreise der Bild am Sonntag. „So wichtig es ist, den Bürgern zu sagen, dass der Staat eventuelle Preiserhöhungen nicht ausgleichen kann, so wichtig ist auch, dass manche Menschen die Situation nicht unangemessen ausnutzen“, sagte Steinmeier. Die Regierung muss die Frage nach dem geeigneten Instrument dafür beantworten. Mit Maßnahmen wie dem Entlastungspaket entlastet die Bundesregierung die hohe Inflation. „Langfristig müssen wir überdenken, wie wir eine faire Lastenverteilung erreichen können“, sagte Steinmeier. Die Debatte darüber solle stattfinden, „ohne dass die Beteiligten Denkverbote im Voraus verhängen“.

Tankstellenbesitzer sprechen von hohen Versorgungskosten

Bundesfinanzminister Robert Hubeck (Grüne) will im Vorfeld der Debatte um die Panzerkürzungen das Kartellrecht stärken. Dies wird es dem Staat ermöglichen, Gewinne zu erzielen und die Unternehmen gegebenenfalls ohne Beweise für Marktmissbrauch aufzulösen. Lesen Sie auch Unter anderem soll es möglich sein, den Markt für Diesel und Tankstellen zu trennen. In einem weiteren Schritt könnten Gewinne durch das Bundeskartellamt zugunsten der Staatskasse schneller amortisiert werden. Bisher wurde dies stark behindert. „Ein Recht, das nicht ausgeübt werden kann, ist nicht im Interesse des Erfinders“, sagte Habeck dem Spiegel. Nach Einschätzung von Tankstellenbesitzern in Ostdeutschland wird die Senkung der Kraftstoffpreise sicherlich zu einem Preisverfall bei Benzin und Diesel führen – wenn auch nicht in dem bisher erwarteten Ausmaß. „Wir haben alle viel mehr erwartet“, sagte Hans-Joachim Rühlemann, Präsident des Verbandes Werkstätten und Tankstellen Nordost, am Sonntag. Die Preise für Benzin und Diesel an Tankstellen in Ostdeutschland lagen am Sonntagmorgen bei rund 2 Euro. Dass die Kraftstoffpreise nicht so stark gesunken sind wie erwartet, liegt seiner Meinung nach an der angespannten Lage auf den Weltmärkten. Der Krieg in der Ukraine, das angekündigte Ölembargo gegen Russland, aber auch die extrem hohe Nachfrage nach Dieselöl in den USA führten zu einer Verknappung und damit zu einem Preisanstieg auf dem Weltmarkt. „Der Rabatt auf die Panzer wirkt endlich“, sagte der Vereinschef. Aufgrund der hohen Beschaffungskosten ist es jedoch nicht so stark, wie wir es uns erhofft hatten. Laut Rühlemann gibt es derzeit keine Hinweise auf einen verstärkten Panzertourismus nach Polen. Mit der Einführung der Bremse sei der Spritpreis “deutlich gesunken”. „Wenn ich 20 Kilometer von der Grenze entfernt wohne, muss ich mir die Preise genau anschauen, ob sie sich lohnen.“